Hey.
Und noch ein Post.
Diesen Monat bin ich echt ganz schön aktiv...
Es passiert einfach zu viel...
Ich... schreibe jetzt etwas, dass mir wirklich
zu Herzen geht.
Gestern mussten wir unsere Katze einschläfern lassen.
Es ist unglaublich schwer, sich einzugestehen, dass Ella jetzt tot ist.
Jedes Mal wenn ich daran denke, dass sie nie wieder bei uns herumspringen
wird... Nie wieder herummeckern wird, weil wir sie in dem Moment nicht beachten...
Oder, dass sie mich nicht mehr tröstet, indem sie auf meinen Schoß springt und anfängt zu schnurren, damit ich mich besser fühle...
Fast jede Nacht war sie bei mir, ob sie jetzt neben mir geschlafen hat oder einfach nur in meinem Zimmer saß/lag.
Jedes Mal.... muss ich weinen. Gleich wein ich wieder.
Sie war ihr Leben lang bei uns. Und das sind ganze 11 Jahre! Viele Katzen sterben vorher. Ob es ein Auto war oder der Besitzer oder eine Krankheit. Nicht jede Katze wird so alt.
Aber das schlimmste ist... Wir wussten seit fast drei Wochen, dass sie es nicht mehr lang macht. Ich hab mich sooft in den Schlaf geheult...
Krebs ist so verdammt grausam...
In den letzten Wochen sah sie wirklich schlimm aus.
Überall auf dem Körper hatte sie Krebsgeschwüre und zwar nicht nur äußerlich.
Innerhalb einer Woche hat sie die Hälfte ihres Gewichts verloren und trotzdem: Sie war immer bei uns. Hat so getan, als ginge es ihr gut, obwohl wir direkt zusehen konnten wie sie immer schwächer wurde.
Wenn sie von meinem Bett gesprungen ist, sind ihre Beine weggerutscht, einfach weil sie kaum noch Kraft hatte. Sie hat die letzten drei Tage nichts gegessen, sondern nur getrunken.
Und wisst ihr was Ironie ist?
Die Besitzerin ihrer Mutter und der Tierarzt... Beide heißen Anja.
Ihr Leben hat also mit einer Anja angefangen und mit einer Anja hat es aufgehört.
Als meine Mum am Montag nach Hause kam, wollte Ella sie begrüßen und ist sofort aus meinem Zimmer zur Türe gelaufen... Und kurz bevor sie Mum erreicht hat, sind ihre Hinterbeine weggeknickt.
Sie konnte nicht aufstehen, einfach deshalb, weil sie zu schwach war.
Wir, meine Mutter, mein Bruder und ich, sind bis zum letzten Atemzug bei ihr gewesen.
Vielleicht hat sie... das gefreut... Ich denke schon.
Meine Katze und ich hatten eine besondere Beziehung.
Wir haben miteinander geredet, natürlich nicht mit Worten, und haben uns fast immer verstanden.
Ich wusste wann es ihr nicht gut ging und andersherum.
Sie hat mir manchmal beim Singen zugehört oder ich hab ihr was vorgelesen, einfach nur weil uns langweilig war. Meine Geheimnisse wusste sie auch alle. Als ich eine Zeitlang nur herumgemeckert habe, eben typisch
pubertierendes Mädchen, hat sie auch angefangen in meinem Tonfall zu miauen.
Und so kam es, dass meine Eltern gleich zwei meckernde Mädls im Haus hatten. :D
Ich erinnere mich noch, als wir ein Jahr in Amerika gelebt haben.
Sie war eineinhalb Wochen verschwunden und als sie wieder kam ging es ihr schlecht.
Wir fuhren zum Tierarzt und der sagte uns, dass sie schwanger sei, allerdings bei der Geburt sterben würde, wenn wir nichts machten.
Also machten wir etwas. Allerdings konnte sie dann keine Katzenbabys mehr bekommen, also abtreiben für Katzen sozusagen...
Aber für Ella taten wir so gut wie alles. Und die Kleinen selbst wären wahrscheinlich auch tot zur Welt gekommen.
Damals dachte ich: "Schön, dass sies überstanden hat. Jetzt kann ihr nichts mehr passieren!"
Wie süß und naiv ich doch war... Aber ich war ja auch 5...
Auch erinnere ich mich, dass sie es keine Woche ohne ihre berühmt berüchtigten Anfälle gab.
Dann sprang sie wild durch die Wohnung, weil sie zu viel überschüssige Energie hatte.
Sie griff die Füße von uns an, den Teppich von meinem Bruder und alles was ihr zwischen die Krallen kam.
Es war wirklich lustig zuzusehen!
Allerdings weniger lustig, wenn es die eigenen Füße waren! :D
Auch hasste sie es, wenn man an ihrem Kratzbaum war.
Manchmal tat ich so, als würde ich selbst daran kratzen. Dann kam sie angeschossen, sah mich wütend an und fing gleich an das Ding zu attackieren.
Manchmal war sie auch einfach nur verschmust und dann ließ sie sich fast zwei Stunden am Stück streicheln... Und was sie auch immer gemacht hat war, sich auf die Sachen, mit denen man sich gerade beschäftigte, zu legen, ob es jetzt ein Buch, ein Blatt oder ein Computer war. Sie hasste es, ignoriert zu werden!
Es gab noch so viele schöne, lustige und niedliche Sachen an ihr...
Ich wünschte sie wäre niemals weg. Aber sie bekommt einen Grabstein und ihr Grab liegt unter unserem großen Apfelbaum. Ich hab sie so lieb. Immernoch und es fühlt sich an, als wäre ein Teil von mir mit ihr begraben worden. Es tut wirklich weh.
Ella war nie in der Position eines Haustieres für mich.
Sie kam wirklich nahe an eine Schwester heran und eine Freundin war sie sowieso.
Danke Ella.
Für alles.
R.I.P.
Ella. Die beste Katze die es je auf dieser und jeder anderen Welt gegeben hat und geben wird.
LG
Ninja
